Zwei wie Pech und Schwefel - „Predator: Badlands“ bürstet Franchise gegen den Strich

Lederhaut, keine Nase, riesige Eckzähne - das Alien-Volk der Yautja gewinnt keinen Schönheitswettbewerb, aber sie fühlen sich als überlegene Rasse, in der nur die Stärksten überleben.
Dek (Dimitrius Schuster-Koloamatangi) gilt in seinem Clan als Schwächling. Der Vater will ihn umbringen, stattdessen stirbt der Bruder, der ihn verteidigt. Mit diesem zünftigen Trauma macht sich Dek auf, um das Monster Kalisk zu jagen und mit der Trophäe zuhause Eindruck zu schinden.
Killer-Lianen, explodierende Raupen, tödliche Kakteen – der Heimatplanet des Ungetüms lässt James Camerons Pandora wie einen Streichelzoo erscheinen.
Und dann ist da plötzlich Elle Fanning als humanoider Roboter, dessen Unterleib temporär verloren gegangen ist. Der Alpha-Mann und die sensible, humorvolle Roboterfrau bilden ein überraschend unterhaltsames Gespann, das lernt, gemeinsam ums Überleben zu kämpfen.
Mit der Androidin, der Fanning all ihren schillernden Charme verleiht, bürstet der „Predator“-Erneuerer Dan Trachtenberg (bisher zwei Filme bei Disney+) in „Predator: Badlands“ die hypermaskulinen Maximen des Franchises augenzwinkernd gegen den Strich, ohne die Action-Bedürfnisse der Fans zu vernachlässigen.
Was zunächst wie ein weiteres dröhnendes Spektakel im Videospielformat aussieht, entwickelt sich allmählich zu einer gehaltvollen Fantasy-Parabel, in der die Wahlfamilie, emotionale Intelligenz und gemeinschaftliches Handlungsvermögen über die darwinistische Blutsverwandtschaft gestellt wird.
„Predator: Badlands“, Regie: Dan Trachtenberg, mit Elle Fanning, Dimitrius Schuster-Koloamatangi, 107 Minuten, FSK 16 (ab 6. November in den Kinos)
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